Wilhelm Pleschberger

Biografie

Wilhelm Pleschberger ist ein österreichischer Künstler und Bildhauer, geboren 1955 in Rennweg am  Katschberg. Er wuchs als sechstes von sieben Kindern in ländlicher Umgebung auf. Motiviert durch  seine frühe Begeisterung für die Holzschnitzerei besuchte er 1974 das Bildhauersymposium in Krastal und  lernte dort seinen ersten Förderer Otto Eder kennen. Dieser inspirierte und finanzierte eine Reise nach  Florenz, wo Wilhelm Pleschberger zum ersten Mal mit Skulpturen der italienischen Renaissance in  Berührung kam.

Künstlerische Ausbildung

Von 1975 bis 1980 besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien in der  Meisterklasse von Joannis Avramidis. 1980 erhielt er den Theodor-Körner-Preis. Seit Anfang der  1980er Jahre ist er als Bildhauer, zwischen 1995 und 2020 auch als Kunstpädagoge für (junge)  Erwachsene an verschiedenen Kärntner Institutionen tätig. Seine bildhauerische Arbeitsstätte hat er im Gelände des Steinbruch Lauster- Krastal bei Villach, wo auch das jährliche, internationale Bildhauersymposion  stattfindet.

Material und Arbeitsweise

Die Vielfalt, der in der Natur vorkommenden Steine mit ihren unterschiedlichen Farben und Strukturen ist Inspirationsquelle für den Künstler. Viele dieser Steine stammen aus seiner näheren Umgebung. Manche davon wie beispielsweise geeignete Flaserkalke aus den Karawanken, treten selten auf und werden von ihm gezielt mit geologischen Karten gesucht und zur Arbeitsstätte transportiert. Die Marmore stammen aus Kärntner Steinbrüchen oder von Findlingen am Radtstätter Tauern. Serpentinit stammt aus einem Steinbruch in Osttirol.

Bei den aktuellen Skulpturen verwendet der Künstler nicht mehr Fäustl und Meißel, denn durch die traditionelle Schlagtechnik würden die dünnen Formen zersplittern. Er setzt vor allem Winkelschleifer mit Diamantscheiben zum Schneiden und Schleifen ein. Das Gestalten selbst stellt für ihn einen konzentrierten Prozess des “Material-weg-Nehmens” dar, bei dem die räumliche Wahrnehmung durch ständige Bewegung um die entstehende Skulptur, wesentlich ist.

 Viele seiner Werke sind in öffentlichen und  privaten Räumen zu finden. 

Arbeitsumfeld

Das Bearbeiten der Natursteine erfolgt im Symposionsgelände etwas abseits des Steinbruchs Lauster-Krastal. Bäume, Büsche und eine Plane schützen vor Regen, bei zu starkem Sonnenlicht und Hitze im Sommer, sowie im Spätherbst manchmal vor Schnee. Ideal für den Künstler, der meist mit dem Fahrrad zum Arbeitsplatz fährt, ist das Arbeiten in der Natur mit seinen täglichen und jahreszeitlichen, spürbaren Veränderungen mit Blick auf den Steinbruch. Der Gedanke, dass in dieser Natur, Steine in Prozessen von mehreren hundert Millionen Jahren hervorgebracht wurden, lässt den Künstler bewusster den eigenen Schöpfungsprozess empfinden.

Die seit einigen Jahren am Arbeitsplatz gesammelten Natursteine möchte er in den nächsten Jahren in weitere,
spannende Skulpturen verwandeln.